Taiji am WP-Symposium für Medizinstudierende der Uni Bern

Wie jedes Jahr, fand auch dieses Jahr ein Symposium an der Uni Bern statt, wo die Medizinstudierenden ihre Arbeiten aus ihren Wahlpraktika vorstellen durften. Das Wahlpraktikum der Kollegialen Instanz für Komplementärmedizin (KIKOM) „TCM im Spiegel moderner Forschung“ war ebenfalls mit dem von mir geleiteten Themenschwerpunkt „Die gesundheitsfördernde Wirkung von Taiji“ vertreten. Susan und Anna, zwei Studentinnen aus dem ersten Studienjahr haben dazu Experten-Interviews mit sieben langjährigen Taiji-Lehrern geführt und deren Aussagen mit dem aktuellen Forschungsstand verglichen. Als erste Vortragsgruppe durften sie mit ihrer Präsentation das Symposium eröffnen. Diese war nicht nur rein informativ sehr interessant. Mit der ersten Bewegung von Anna’s Live-Taiji-Demo machte sich eine von Staunen und Aufmerksamkeit geprägte Stille im Auditorium bemerkbar.

Ein klares Zeichen dafür, dass Taiji nicht nur auf den Ausübenden, sondern auch auf die Zuschauer eine beruhigende und sammelnde Wirkung entfalten kann 🙂 Kurz zusammengefasst lässt sich aus der qualitativen Auswertung der Experten-Interviews schliessen, dass …

a) … sich die Erfahrungen und Ansichten der interviewten Taiji-Lehrer betreffend der gesundheitsfördernden Wirkung von Taiji grösstenteils mit den Studienergebnissen aus der Taiji-Forschung der letzten 15 Jahren decken.

b) … eine positive Wirkung von Taiji sowohl auf Körper als auch auf Geist zugesprochen wird, diese sich jedoch meist erst im fortgeschrittenen Üben deutlicher bemerkbar macht.

c) … alle interviewten Lehrer den gesundheitsfördernden Aspekt von Taiji als sehr wichtig erachten, ihn im Unterricht jedoch kaum explizit vermitteln. Vielmehr wird versucht im Rahmen des Unterrichts einen Erlebnisraum entstehen zu lassen, in welchem das Erfahren der wohltuenden Wirkung von Taiji jeder selbst erfahren kann.

Eine gelungene Präsentation mit verdientem Applaus 🙂 Was mich besonders gefreut hat, war das grosse Interesse an dieser Form von Krankheitsvorbeugung und Gesundheitsförderung im Plenum. Im Anschluss an den Vortrag wurden dann auch einige Fragen zur kulturell bedingter Einbettung des Ausübens dieser Bewegungsform im Alltag gestellt, und inwiefern diese Bewegungskunst auch in unseren Kulturraum integriert und adaptiert werden kann. In jedem Fall wurde den Anwesenden ein eindrücklicher und anregender Einblick in diesen Wirkbereich geboten. Ein grosses Dankeschön an die beiden Referentinnen!

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